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Die Orgeln von St. Antonius

Am 26. Juni 2016 war es soweit: nach mehr als zehn Jahren intensiver Planung wurde die „neue“ Emporenorgel in St. Antonius, Düsseldorf-Oberkassel geweiht und ist nun in Verbindung mit der 2012 geweihten Christus-König-Chororgel für den Mess- und Konzertbesucher täglich zu erleben. Seit der Weihe des Fernwerks am 25.11.2018 erklingt nun auch der letzte Bauabschnitt des symphonisch angelegten Instruments.
Als Markus Hinz 2001 in St. Antonius als Kirchenmusiker begann, gab es bereits Überlegungen zum Bau einer neuen Emporenorgel mit ca. 50 Registern, die 2006 verworfen wurde und zu neuen Plänen führte: Da nach eingehender Prüfung der Seifert-Orgel von 1955 deutlich wurde, dass zwar die Spieltechnik völlig veraltet und zum Teil unspielbar war, aber sich ca. siebzig Prozent des Pfeifenmaterials durchaus in restaurierbarem Zustand befand, entstand die Idee, dieses Pfeifenmaterial zu reorganisieren und in der neuen Orgel wieder zu verwenden. Eine exakte Restaurierung des Instrumentes ergab keinen Sinn, da die Seifert-Orgel von 1955 keine lupenreine historische Orgel war, sondern schon damals historisches Pfeifenmaterial wiederverwendet worden war und das Instrument darüber hinaus in den 1980er Jahren von der Firma Peter aus Köln umgebaut wurde. In diesem Zug wurden damals bereits auch einige Register ausgetauscht.
In der Kombination aus altem Pfeifenmaterial und neuen Registern sahen und sehen wir heute vielmehr die einmalige Gelegenheit eine symphonische Emporenorgel zu bauen, die jedoch – und dies ist für eine romantische Orgel durchaus ungewöhnlich – auf Basis des neobarocken Materials dissonanzfähig sein kann und schließlich mittels ausgewählter Schlagwerke und einer computergesteuerten SINUA-Technik zukunftsfähig sein soll. Eine symphonische Orgel, wie wir sie nun mit der Orgelbaufirma Mühleisen aus Leonberg bei Stuttgart realisiert haben, erweitert nicht nur das Klangspektrum der alten Orgel wesentlich, sondern ermöglicht auch eine völlig neue Erfahrung des Kirchenraums von St. Antonius, einer 1911 zur Blütezeit der deutschromantischen Orgeln von dem Architekten Josef Kleesattel erbauten Kirche. Bereits die neobarocke Seifert-Orgel von 1955 hatte romantisches Potenzial. Es fehlten jedoch gänzlich die Gruppe der Streicher und ein tragendes Bass-Fundament. Die Mixturen klangen zum Teil recht schrill und fügten sich ästhetisch nicht in den Gesamtklang ein; dies aber auch aus Mangel an Grundtönigkeit der übrigen Register.
Die oben genannten Maßnahmen unterstützen die symphonische Ausrichtung des vielschichtigen Instruments, wobei wir uns der Herausforderung stellen wollten, die reizvollen neobarocken Relikte des alten Materials, wie die Register Zink 4' im Pedal, Septime 1 1/7', None 8/9' und Rankett 16' im Schwellpositiv, zu erhalten. Neue idiophone Register aus der Werkstatt von Gerhard Kern aus Kerpen (Marimba, Carillon, Vibraphon) und Winddrosseln unterstützen schließlich auch das Spiel moderner Orgelmusik.
Die Christus-König-Chororgel wurde im Zuge des Aufbaus der neuen Emporenorgel nochmal erweitert. So wurden einige Register ebenfalls mit der SINUA-Technik ausgestattet und verfügen nun, wie die gesamte Emporenorgel und auch das gesamte Fernwerk, über die Möglichkeit der Einzeltonansteuerung. Außerdem wurde noch ein Zimbelstern, ein Effektregister aus der Epoche des Barock, angebracht.
Die Orgelanlage ist letztlich dreiteilig. Sie besteht aus der bereits 2012 geweihten Chororgel, der reorganisierten, 2016 geweihten Emporenorgel und einem in der Romantik beliebten Fernwerk, welches 2018 oberhalb der Kuppel aufgestellt wurde.
Da die beiden Spieltische mit allen drei Orgeln verbunden sind, wird der Besucher nun nicht nur mehr von hinten beschallt, sondern wird hören können, wie sich der Klang im Raum „bewegt“. Der Bedeutung des Raums soll diese Orgelanlage in besonderer Weise Rechnung tragen und bestimmte architektonische Bereiche der Kirche akzentuieren: So steht die Chororgel in der Nähe des Seitenaltars und wird für Werktagsmessen und zur Begleitung des Chores genutzt; das Fernwerk oberhalb der Kuppel soll, symbolisch gesprochen, die Musik vom Himmel nach unten tragen und die Emporenorgel das Gebet und den Gesang der Gläubigen tragen und befeuern. Darüber hinaus weist sie als Konzertinstrument in Düsseldorf Alleinstellungsmerkmale auf.
Die nachfolgenden Dispositionen und technischen Informationen über die Orgeln in St. Antonius können Sie auch hier herunterladen.
Technische Informationen:
DISPOSITION
der dreiteiligen Orgelanlage
in St. Antonius, Düsseldorf-Oberkassel
EMPORENORGEL, 70 Register, 25 Extensionen, 14 Transmissionen
FERNWERK 8 Register, 7 Extensionen, 4 Transmissionen
CHORORGEL, 21 Register, 6 Extensionen, 18 Transmissionen
Werkstatte für Orgelbau Mühleisen, Leonberg, 2012 (Chororgel), 2016 (Emporenorgel), 2018 (Fernwerk) unter Verwendung des Pfeifenmaterials der Vorgangerorgeln von Seifert, 1955 und Feith, 1960
2 identische 4-manualige mobile Spieltische mit Touchscreen (Empore und Kirchenschif), 4 Schwelltritte, fexibel belegbar
Register HO ab, Register ChO ab, Man. 16' & Ped. 32' ab, Zungen ab, Mixturen & Aliquoten ab Werkabsteller, Generalschweller (Piston), Crescendo, Tutti
Alle Werke der Orgeln sind grundsätzlich "floating" und können den verschiedenen Manualen mit Hilfe einer Matrix auf dem Touchscreen zugeordnet werden.
Standard-Einstellung:
I Hauptwerk EO / Hauptwerk ChO
II Schwellpositiv EO / Schwellwerk ChO
III Schwellwerk EO
IV Solowerk EO / Fernwerk
SINUA-Setzer, MIDI-Recorder, Orgamat mit Fernbedienung,
SINUA-Einzeltonansteuerung (Emporenorgel und Fernwerk komplett und einige Register der Chororgel):
Loop-Funktion, Registerfessel (Piston), Sostenuto, Dynamik, neue Gruppe , neue Koppel, Teilung, Hall (Zeitfunktion), Register-Editor,
20 zusatzliche Registerknopfe mit LCD-Display für neu generierte Register (SINUA)
10 Drehregler mit LCD-Display (für Winddrosseln, Windschweller, Tremulantengeschwindigkeit, Tremologeschwindigkeit), Winddrosseln einzeln regelbar über Schwelltritt oder Drehregler für HW/P, SP, SW, ChO, FW, Windschweller für Klarinette und Physharmonika
Schlagwerke repetierend auf kompletter Klaviatur spielbar: Marimba (37 Tone, c-c3) mit frei regelbarem Tremolo, Vibraphon (37 Tone, f-f3) mit frei regelbarem Vibrato und Tremolo, Sustain-Fusspedal im Spieltisch integriert, Carillon (25 Tone, f-f2)
Ext.=Extension
PR=programmiert
GZ=Gruppenzug
TM=Transmission
Disposition der Emporenorgel von
St. Antonius

HAUPTWERK (HW)
|
SCHWELLPOSITIV (SP)
Tremulant SP
Marimba TM
|
SCHWELLWERK (SW)
|
SOLO (SO)
|
PEDALWERK (P)
|
|
Disposition des Fernwerks von St. Antonius
FERNWERK (FW) Lieblichgedackt 16' neu Ext. Fernhorn 16' Ext. Vox humana 8' neu
Celesta
Sub FW |
FERNPEDAL (FP) Fernbass 16' TM
|
Disposition der Christus-König-Chororgel von St. Antonius

HAUPTWERK (HW ChO) Zimbelstern neu
Tremulant HW ChO
|
SCHWELLWERK (SW ChO)
Tremulant SW ChO
|
PEDALWERK (P ChO)
HW ChO an P ChO |